Vorab
kündige ich schon mal an, dass der Text doch länger geworden ist als gedacht,
aber es geht ja auch um drei Monate ;) Ich hab mich schon kurz gefasst^^ Aber
lest selbst:
Nach einer
sehr kurzen Pause zwischen den Jahren ging es bereits am 02. Januar wieder
weiter mit dem ersten Theoriesemester. Die Eröffnungsveranstaltung sollte zwar
erst um 14:00 Uhr losgehen, dafür wurde in der Begrüßungsmail allerdings direkt
angekündigt, dass im Anschluss schon die erste Vorlesung stattfinden würde.
Bei der
Eröffnungsveranstaltung wurden wir erst mal in den Modalitäten und Formalitäten
an der dualen Hochschule eingewiesen. Es wurde zum Beispiel der Ablauf bei
Krankheitsbedingtem Fehlen allgemein oder bei Klausuren oder wo wir bestimmte
Dokumente finden angesprochen und wir bekamen unseren Studentenausweis, sowie
einen Vorlesungs- und Klausurenplan(Das ganze findet ihr im Anhang als
Download, um mal einen Einblick zu bekommen wie voll sowas ist). Dazu gabs noch
zwei Bücher: Eins über CATIA, was wir aber im ganzen ersten Semester noch nicht
mal benutzt haben, und eins mit dem schönen Titel „Keine Panik vor der
Mechanik“. Das zweite Buch ist in Teilen wirklich zu empfehlen. Auf eine echt
witzige Art und weiße die das lesen nicht langweilig werden lässt werden die
Grundlagen der technischen Mechanik und auch Inhalten der Konstruktionslehre
behandelt, sogar mit Aufgaben am Ende. Falls jemand hier Schwierigkeiten hat
kann das Buch wirklich Unterstützen(sofern man das auch in den Vorlesungen
behandelt hat) [Manche denken sich jetzt vielleicht ich bekomm Geld dafür dass
ich so darüber schreibe, aber dem ist nicht so ;)] Interessanterweise gab
es nicht genug Bücher, da die DH zu sehr das gute im dualen Studenten gesehen
hat, und die Bücher ohne nachweisliche Ausleihe in der Bibliothek vergeben hat,
auf dass die Studenten die Bücher selbstverständlich am Ende des zweiten
Semesters zurückgeben.. :D … Ein weiteres Bespiel für das Organisationstalent der
DH^^ Bei uns setzen sie noch einen drauf, denn sie haben die Liste verloren,
wer die Bücher schon abgegeben hat und wer nicht… :D
Das ganze
fand im Audimax, der Jägerstraße 58, einem der Gebäude der Fakultät Technik.
Wir waren insgesamt etwa 90 Leute, die in drei Kurse unterteilt wurden,
witzigerweise saß ich direkt neben jemandem aus meinem Kurs, neben dem ich auch
heute noch in den Theoriesemestern sitze und auch schon im Urlaub war^^ Man
findet also auch schnell Freunde, da ich mich während der Grundausbildung etwas
schwer getan hatte und nur meine Kollegen kannte.
Alles in
allem kommt in der DHBW nicht das klassische Uni-Feeling auf. Es ist eher wie
ein fortführen der Oberstufe, bloß, dass die mündliche Mitarbeit nichts mehr
zählt, denn vorhanden ist sie trotzdem in manchen Vorlesungen. Auch die
Kursgrößen tragen dazu bei. Dies hat aber den Hintergrund, dass ein
Hauptcharaktersitikum an der DH, die in die Vorlesungen integrierten Übungen
sind. An einer normalen Universität ist dies nicht so, da gibt es Vorlesungen
und Übungen getrennt. Achso dann war da ja noch die Anwesenheitspflicht ^^ Die
ist aber nicht in jedem Studiengang so. Bei uns hieß es zu Beginn, dass allein
schon zu spät kommen zu unterlassen ist. Von anderen Studiengängen hingegen
hört man dann auch, dass diese in manchen Kursen gar keine Anwesenheitspflicht
haben. Die Anwesenheitspflicht resultiert allerdings denk ich mal nicht aus
Forderungen der Uni sondern der Betriebe, da wir während den Uniphasen ja auch
ganz normal weiter bezahlt werden.
Die Qualität
der Fächer hängt stark vom Dozenten ab. Im Folgenden möchte ich daher nur grob
etwas über die Inhalte der verschiedenen Fächer schreiben:
Messtechnik:
Die
Messtechnik Vorlesung hat nur drei Termine umfasst, in denen uns die Grundlagen
der Messtechnik wie Begriffe, Normen, Messdatendarstellungen, Fehler und
Fehlererkennung, sowie einem Teil über Strom und Spannungsmessungen. Das ganze
wurde dann anteilig(20 %) in die Modulnote mit einging.
Werkstoffe:
Wie der Name
schon sagt, ging es hier um die verschiedenen Werkstoffe vom chemischen Aufbau
bis hin zu Eigenschaften. Das Fach hat sich über zwei Semester erstreckt,
sodass die Klausur erst im zweiten geschrieben wurde. Mir kam das Fach ein
wenig wie angewandte Chemie vor, war aber dennoch sehr interessant. Im zweiten
Semester kamen dann noch drei Labore hinzu, bei denen das theoretisch gelernte
praktisch angewandt, bewiesen oder gezeigt wurde.
Informatik:
Hauptschwerpunkte
der Informatik im ersten Semester waren Algorithmen, Programmdarstellungen
(z.B. Programmablaufpläne um ohne Programmierkenntnisse schon Lösungsansätze
für Probleme zu finden), Datentypen und die Rechnerarchitektur von Hardware und
Software.
Elektrotechnik:
In der
Elektrotechnik wurde im ersten Semester größtenteils aus der Oberstufe
bekannter Stoff der Physik abgehandelt(zumindest ging es mir so, da ich Physik
Leistungskurs hatte), aber auf einem höheren komplizierteren Niveau. Im
Allgemeinen ging es um Gleichstromtechnik und hier über die einzelnen
Bauelemente bis hin zu komplexeren Netzwerken, die zusammenzufassen waren. Also
Widerstände, Spulen, Kondensatoren usw.
Programmieren:
Die
Vorlesung Programmieren wurde bis zu unserem Jahrgang noch mit einem Testat
abgeschlossen, also keiner richtigen Klausur. Bei uns hat man sich das halt mal
anders überlegt. Über zwei Semester hin sollten die Grundlagen der
C#-Programmierung kennengelernt werden.
Physik:
Auch hier
wieder eher bekannter Stoff, da es um Schwingungen und Wellen mit ein bisschen
Optik am Ende ging auf höherem Niveau. Gerade in der Klausur waren die Aufgaben
doch zumindest teils etwas schwerer.
Mathematik:
Da ich auf
anraten meiner Firma extra den Vorkurs besucht hatte, dachte ich, dass es in
Mathe mit neuem Stoff losgeht. Denkste. Es wurde mehr oder weniger der gleiche
Stoff wie im Vorkurs abgehandelt, der ja auch nur eine Wiederholung des Stoffs
der Oberstufe darstellte. Insgesamt nur eben schwierigere umfangreichere
Aufgaben.
Konstruktionslehre:
Ein komplett
neues Fach(Außer wenn man auf einem TG war). Hier drehte sich alles um
technische Zeichnungen, Toleranzen, Festigkeitsberechnungen(Torsion, Biegung,
Zug, Druck, Flächenpressung), Klebverbindungen.
Technische
Mechanik:
Auch eins
der neuen Fächer. Das erste Semester dreht sich rein um die Statik, das heißt
ruhende Körper, die bestimmten Kräften ausgesetzt werden. Freimachen ist hier
eins der Hauptthemen, denn damit werden z.B. Lagerkräfte oder resultierende
Kräfte berechnet.
BKIA:
Was verbirgt
sich wohl hinter diesem interessanten Namen? Basiskompetenzen für
Ingenieurmäßiges Arbeiten oder übersetzt das Fach für Vorlesungsinhalte, die
aus anderen Plänen gestrichen worden sind, aber dennoch als wichtig erscheinen
und gemacht werden sollten. Bei uns war die Hauptschwerpunkte verschiedene
Zahlensysteme, das Rechnen damit und das hin und her Rechnen.
Wenn zu den Fächern noch Fragen
bestehen einfach in die Kommentare rein ;)
Gegen Ende
hatten wir dann noch zwei Vorlesungen über technisch wissenschaftliches
Arbeiten als Vorbereitung auf alle kommenden Hausarbeiten und Berichte sowie
die Bachelorarbeit. Großer Nachteil – und wir fragen uns noch heute warum das
so gemacht wurde – war, dass das ganze von einem Muttersprachler aus England
abgehandelt wurde, der zudem aus Wales kam und dadurch selbst mit guten
Englischkenntnissen ab und an nur schwer zu verstehen war. Über die zweite
Praxisphase hin sollten wir mit dieser Vorbereitung dann eine Präsentation in
zweier Gruppen über ein mechatronisches Thema unserer Wahl inkl. Abgabe einer
Ausarbeitung mit der groben Struktur ohne Inhalt. Resultat der witzigen Idee
das ganze auf Englisch zu machen war ein komplettes Durcheinander, wo
irgendwann niemand mehr wusste was wir jetzt wirklich machen sollten, weil
ständig jemand was anderes sagte und mit jemand meine ich unseren
Studiengangsleiter und den englischen Dozenten, da die beiden sich scheinbar
auch nicht direkt abgesprochen hatten. Das ganze ist nur ein Beispiel, wie
chaotisch es manchmal an der DH ablaufen kann, von Organisation ist hier
manchmal keine eindeutige Spur zu erkennen…
Das erste
Semester war neben dem ersten Unidasein auch das Kennenlernen der
Prüfungsphasen oder er der Prüfungswoche. Im ersten Semester gab es (wie ihr
vielleicht schon im Klausurplan weiter oben) gesehen habt, 4 Modulklausuren,
die alle innerhalb einer Woche geschrieben wurden. Wer sich fragt was
Modulklausuren sind: Bei Modulklausuren werden in einer Prüfung zwei Fächer
gleichzeitig abgeprüft. Das ganze wurde mit unserem Studienjahrgang zum ersten
Mal eingeführt und sollte den Vorteil haben, sich die Zeit besser einteilen zu
können und ggf. auch Schwächen in anderen Fächern auszugleichen. Für uns waren
eher die Nachteile deutlicher. Bspw. Muss man so auch beide Fächer nachschreiben,
wenn nur eins verkackt wurde, da die Gesamtnote zählt. Auch kann man sich eine
sehr gute Note in der einen Klausur mit der anderen Runterziehen. Das größte
Problem war aber das Absprechen der Hilfsmittel. Beim naturwissenschaftlichen
Modul mit Mathe und Physik ging das im Großen und Ganzen zu unserem Nachteil
aus. In Physik hätten wir alles benutzen dürfen, in Mathe lediglich 5
handbeschriebene Blätter. Vorteil für Mathe war dass wir so wenigstens einen
Taschenrechner benutzen durften, Nachteil für Physik und Mathe wir durften die
5 handbeschriebenen Blätter jetzt für beides nutzen, also weniger Platz für
Mathe und um einiges weniger an Grundlagen für die Klausur in Physik. Wie
solche Zusammenfassungen dann aussehen können, könnt ihr hier sehen:
Der zweite
Knackpunkt ist der Begriff Klausurwoche. Um euch das mal vor Augen zu führen,
wir haben den gesamten Stoff von 3 Monaten Vorlesungen in 8 Fächern für 4
Klausuren innerhalb von 5 Tagen lernen müssen. Den ein oder anderen erinnert
das jetzt vielleicht an seine Abiturprüfungen und genau so fühlt es sich auch
an, nur dass der Stoff gefühlt mehr ist, und das Lernen zum Teil neben dem
laufenden Vorlesungsbetrieb geschieht, wenn der Vorlesungsplan gegen Ende nicht
leerer wird (war im zweiten Semester so). Da merkt man eben wieder, dass duale
Studenten keine Semesterferien haben, die beim normalen Studium zumeist für die
Klausuren genutzt werden und so auch weiter auseinander verteilt werden können.
Also alles
in allem kein Zuckerschlecken! ABER wie sagte Toyota nicht so schön „Nichts ist
unmöglich!“ Das soll euch jetzt nicht abschrecken dual zu studieren, aber das
soll euch zeigen, dass man das ganze eben auch nicht zu leicht sehen darf! Man
muss ja schließlich auch was für sein Geld tun :D
Hat man das
ganze Prüfungsgedöns dann hinter sich gebracht, geht es direkt wieder in den
Betrieb, oder halt in den wohl verdienten Urlaub, denn die 30 Tage (bei mir
zumindest) müssen ja auch irgendwo hin :D Was dann auffällt, ist dass sich die
Dozenten doch zum Teil arg viel Zeit lassen mit dem Korrigieren der Klausuren.
Im ersten Semester ging das noch einigermaßen, da die Noten wenigstens so nach
und nach eingetrudelt sind. In diesem Semester warten wir nun schon seit 6 bzw.
8 Wochen bei der ersten Klausur auf unsere Noten o.O -.- Und das obwohl das
nächste Semester schon in zwei Wochen losgeht. Das wäre auch alles nicht so
schlimm wenn da nicht die Nachklausuren wären, die frühestens 4 Wochen nach
Notenbekanntgabe geschrieben werden dürfen und somit dann auch näher an die
nächsten Klausuren heranrücken und man dann doppelt lernen muss. Abgesehen davon,
dass man noch nicht ein Mal weiß ob und wie man die Klausuren überstanden hat…
Eindeutig verbesserungswürdig.
Soviel zum
ersten Theoriesemester, bei Interesse über mehr oder Fragen einfach
kommentieren ;)
Bis dann :)
ANHANG: