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Donnerstag, 20. September 2012

Die erste Theoriephase

Vorab kündige ich schon mal an, dass der Text doch länger geworden ist als gedacht, aber es geht ja auch um drei Monate ;) Ich hab mich schon kurz gefasst^^ Aber lest selbst:
Nach einer sehr kurzen Pause zwischen den Jahren ging es bereits am 02. Januar wieder weiter mit dem ersten Theoriesemester. Die Eröffnungsveranstaltung sollte zwar erst um 14:00 Uhr losgehen, dafür wurde in der Begrüßungsmail allerdings direkt angekündigt, dass im Anschluss schon die erste Vorlesung stattfinden würde.
Bei der Eröffnungsveranstaltung wurden wir erst mal in den Modalitäten und Formalitäten an der dualen Hochschule eingewiesen. Es wurde zum Beispiel der Ablauf bei Krankheitsbedingtem Fehlen allgemein oder bei Klausuren oder wo wir bestimmte Dokumente finden angesprochen und wir bekamen unseren Studentenausweis, sowie einen Vorlesungs- und Klausurenplan(Das ganze findet ihr im Anhang als Download, um mal einen Einblick zu bekommen wie voll sowas ist). Dazu gabs noch zwei Bücher: Eins über CATIA, was wir aber im ganzen ersten Semester noch nicht mal benutzt haben, und eins mit dem schönen Titel „Keine Panik vor der Mechanik“. Das zweite Buch ist in Teilen wirklich zu empfehlen. Auf eine echt witzige Art und weiße die das lesen nicht langweilig werden lässt werden die Grundlagen der technischen Mechanik und auch Inhalten der Konstruktionslehre behandelt, sogar mit Aufgaben am Ende. Falls jemand hier Schwierigkeiten hat kann das Buch wirklich Unterstützen(sofern man das auch in den Vorlesungen behandelt hat) [Manche denken sich jetzt vielleicht ich bekomm Geld dafür dass ich so darüber schreibe, aber dem ist nicht so ;)] Interessanterweise gab es nicht genug Bücher, da die DH zu sehr das gute im dualen Studenten gesehen hat, und die Bücher ohne nachweisliche Ausleihe in der Bibliothek vergeben hat, auf dass die Studenten die Bücher selbstverständlich am Ende des zweiten Semesters zurückgeben.. :D … Ein weiteres Bespiel für das Organisationstalent der DH^^ Bei uns setzen sie noch einen drauf, denn sie haben die Liste verloren, wer die Bücher schon abgegeben hat und wer nicht… :D
Das ganze fand im Audimax, der Jägerstraße 58, einem der Gebäude der Fakultät Technik. Wir waren insgesamt etwa 90 Leute, die in drei Kurse unterteilt wurden, witzigerweise saß ich direkt neben jemandem aus meinem Kurs, neben dem ich auch heute noch in den Theoriesemestern sitze und auch schon im Urlaub war^^ Man findet also auch schnell Freunde, da ich mich während der Grundausbildung etwas schwer getan hatte und nur meine Kollegen kannte.
Alles in allem kommt in der DHBW nicht das klassische Uni-Feeling auf. Es ist eher wie ein fortführen der Oberstufe, bloß, dass die mündliche Mitarbeit nichts mehr zählt, denn vorhanden ist sie trotzdem in manchen Vorlesungen. Auch die Kursgrößen tragen dazu bei. Dies hat aber den Hintergrund, dass ein Hauptcharaktersitikum an der DH, die in die Vorlesungen integrierten Übungen sind. An einer normalen Universität ist dies nicht so, da gibt es Vorlesungen und Übungen getrennt. Achso dann war da ja noch die Anwesenheitspflicht ^^ Die ist aber nicht in jedem Studiengang so. Bei uns hieß es zu Beginn, dass allein schon zu spät kommen zu unterlassen ist. Von anderen Studiengängen hingegen hört man dann auch, dass diese in manchen Kursen gar keine Anwesenheitspflicht haben. Die Anwesenheitspflicht resultiert allerdings denk ich mal nicht aus Forderungen der Uni sondern der Betriebe, da wir während den Uniphasen ja auch ganz normal weiter bezahlt werden.
Die Qualität der Fächer hängt stark vom Dozenten ab. Im Folgenden möchte ich daher nur grob etwas über die Inhalte der verschiedenen Fächer schreiben:

Messtechnik:
Die Messtechnik Vorlesung hat nur drei Termine umfasst, in denen uns die Grundlagen der Messtechnik wie Begriffe, Normen, Messdatendarstellungen, Fehler und Fehlererkennung, sowie einem Teil über Strom und Spannungsmessungen. Das ganze wurde dann anteilig(20 %) in die Modulnote mit einging.
Werkstoffe:
Wie der Name schon sagt, ging es hier um die verschiedenen Werkstoffe vom chemischen Aufbau bis hin zu Eigenschaften. Das Fach hat sich über zwei Semester erstreckt, sodass die Klausur erst im zweiten geschrieben wurde. Mir kam das Fach ein wenig wie angewandte Chemie vor, war aber dennoch sehr interessant. Im zweiten Semester kamen dann noch drei Labore hinzu, bei denen das theoretisch gelernte praktisch angewandt, bewiesen oder gezeigt wurde.
Informatik:
Hauptschwerpunkte der Informatik im ersten Semester waren Algorithmen, Programmdarstellungen (z.B. Programmablaufpläne um ohne Programmierkenntnisse schon Lösungsansätze für Probleme zu finden), Datentypen und die Rechnerarchitektur von Hardware und Software.
Elektrotechnik:
In der Elektrotechnik wurde im ersten Semester größtenteils aus der Oberstufe bekannter Stoff der Physik abgehandelt(zumindest ging es mir so, da ich Physik Leistungskurs hatte), aber auf einem höheren komplizierteren Niveau. Im Allgemeinen ging es um Gleichstromtechnik und hier über die einzelnen Bauelemente bis hin zu komplexeren Netzwerken, die zusammenzufassen waren. Also Widerstände, Spulen, Kondensatoren usw.
Programmieren:
Die Vorlesung Programmieren wurde bis zu unserem Jahrgang noch mit einem Testat abgeschlossen, also keiner richtigen Klausur. Bei uns hat man sich das halt mal anders überlegt. Über zwei Semester hin sollten die Grundlagen der C#-Programmierung kennengelernt werden.
Physik:
Auch hier wieder eher bekannter Stoff, da es um Schwingungen und Wellen mit ein bisschen Optik am Ende ging auf höherem Niveau. Gerade in der Klausur waren die Aufgaben doch zumindest teils etwas schwerer.
Mathematik:
Da ich auf anraten meiner Firma extra den Vorkurs besucht hatte, dachte ich, dass es in Mathe mit neuem Stoff losgeht. Denkste. Es wurde mehr oder weniger der gleiche Stoff wie im Vorkurs abgehandelt, der ja auch nur eine Wiederholung des Stoffs der Oberstufe darstellte. Insgesamt nur eben schwierigere umfangreichere Aufgaben.
Konstruktionslehre:
Ein komplett neues Fach(Außer wenn man auf einem TG war). Hier drehte sich alles um technische Zeichnungen, Toleranzen, Festigkeitsberechnungen(Torsion, Biegung, Zug, Druck, Flächenpressung), Klebverbindungen.
Technische Mechanik:
Auch eins der neuen Fächer. Das erste Semester dreht sich rein um die Statik, das heißt ruhende Körper, die bestimmten Kräften ausgesetzt werden. Freimachen ist hier eins der Hauptthemen, denn damit werden z.B. Lagerkräfte oder resultierende Kräfte berechnet.
BKIA:
Was verbirgt sich wohl hinter diesem interessanten Namen? Basiskompetenzen für Ingenieurmäßiges Arbeiten oder übersetzt das Fach für Vorlesungsinhalte, die aus anderen Plänen gestrichen worden sind, aber dennoch als wichtig erscheinen und gemacht werden sollten. Bei uns war die Hauptschwerpunkte verschiedene Zahlensysteme, das Rechnen damit und das hin und her Rechnen.
Wenn zu den Fächern noch Fragen bestehen einfach in die Kommentare rein ;)
Gegen Ende hatten wir dann noch zwei Vorlesungen über technisch wissenschaftliches Arbeiten als Vorbereitung auf alle kommenden Hausarbeiten und Berichte sowie die Bachelorarbeit. Großer Nachteil – und wir fragen uns noch heute warum das so gemacht wurde – war, dass das ganze von einem Muttersprachler aus England abgehandelt wurde, der zudem aus Wales kam und dadurch selbst mit guten Englischkenntnissen ab und an nur schwer zu verstehen war. Über die zweite Praxisphase hin sollten wir mit dieser Vorbereitung dann eine Präsentation in zweier Gruppen über ein mechatronisches Thema unserer Wahl inkl. Abgabe einer Ausarbeitung mit der groben Struktur ohne Inhalt. Resultat der witzigen Idee das ganze auf Englisch zu machen war ein komplettes Durcheinander, wo irgendwann niemand mehr wusste was wir jetzt wirklich machen sollten, weil ständig jemand was anderes sagte und mit jemand meine ich unseren Studiengangsleiter und den englischen Dozenten, da die beiden sich scheinbar auch nicht direkt abgesprochen hatten. Das ganze ist nur ein Beispiel, wie chaotisch es manchmal an der DH ablaufen kann, von Organisation ist hier manchmal keine eindeutige Spur zu erkennen…
Das erste Semester war neben dem ersten Unidasein auch das Kennenlernen der Prüfungsphasen oder er der Prüfungswoche. Im ersten Semester gab es (wie ihr vielleicht schon im Klausurplan weiter oben) gesehen habt, 4 Modulklausuren, die alle innerhalb einer Woche geschrieben wurden. Wer sich fragt was Modulklausuren sind: Bei Modulklausuren werden in einer Prüfung zwei Fächer gleichzeitig abgeprüft. Das ganze wurde mit unserem Studienjahrgang zum ersten Mal eingeführt und sollte den Vorteil haben, sich die Zeit besser einteilen zu können und ggf. auch Schwächen in anderen Fächern auszugleichen. Für uns waren eher die Nachteile deutlicher. Bspw. Muss man so auch beide Fächer nachschreiben, wenn nur eins verkackt wurde, da die Gesamtnote zählt. Auch kann man sich eine sehr gute Note in der einen Klausur mit der anderen Runterziehen. Das größte Problem war aber das Absprechen der Hilfsmittel. Beim naturwissenschaftlichen Modul mit Mathe und Physik ging das im Großen und Ganzen zu unserem Nachteil aus. In Physik hätten wir alles benutzen dürfen, in Mathe lediglich 5 handbeschriebene Blätter. Vorteil für Mathe war dass wir so wenigstens einen Taschenrechner benutzen durften, Nachteil für Physik und Mathe wir durften die 5 handbeschriebenen Blätter jetzt für beides nutzen, also weniger Platz für Mathe und um einiges weniger an Grundlagen für die Klausur in Physik. Wie solche Zusammenfassungen dann aussehen können, könnt ihr hier sehen:

Der zweite Knackpunkt ist der Begriff Klausurwoche. Um euch das mal vor Augen zu führen, wir haben den gesamten Stoff von 3 Monaten Vorlesungen in 8 Fächern für 4 Klausuren innerhalb von 5 Tagen lernen müssen. Den ein oder anderen erinnert das jetzt vielleicht an seine Abiturprüfungen und genau so fühlt es sich auch an, nur dass der Stoff gefühlt mehr ist, und das Lernen zum Teil neben dem laufenden Vorlesungsbetrieb geschieht, wenn der Vorlesungsplan gegen Ende nicht leerer wird (war im zweiten Semester so). Da merkt man eben wieder, dass duale Studenten keine Semesterferien haben, die beim normalen Studium zumeist für die Klausuren genutzt werden und so auch weiter auseinander verteilt werden können.
Also alles in allem kein Zuckerschlecken! ABER wie sagte Toyota nicht so schön „Nichts ist unmöglich!“ Das soll euch jetzt nicht abschrecken dual zu studieren, aber das soll euch zeigen, dass man das ganze eben auch nicht zu leicht sehen darf! Man muss ja schließlich auch was für sein Geld tun :D
Hat man das ganze Prüfungsgedöns dann hinter sich gebracht, geht es direkt wieder in den Betrieb, oder halt in den wohl verdienten Urlaub, denn die 30 Tage (bei mir zumindest) müssen ja auch irgendwo hin :D Was dann auffällt, ist dass sich die Dozenten doch zum Teil arg viel Zeit lassen mit dem Korrigieren der Klausuren. Im ersten Semester ging das noch einigermaßen, da die Noten wenigstens so nach und nach eingetrudelt sind. In diesem Semester warten wir nun schon seit 6 bzw. 8 Wochen bei der ersten Klausur auf unsere Noten o.O -.- Und das obwohl das nächste Semester schon in zwei Wochen losgeht. Das wäre auch alles nicht so schlimm wenn da nicht die Nachklausuren wären, die frühestens 4 Wochen nach Notenbekanntgabe geschrieben werden dürfen und somit dann auch näher an die nächsten Klausuren heranrücken und man dann doppelt lernen muss. Abgesehen davon, dass man noch nicht ein Mal weiß ob und wie man die Klausuren überstanden hat… Eindeutig verbesserungswürdig.
Soviel zum ersten Theoriesemester, bei Interesse über mehr oder Fragen einfach kommentieren ;)
Bis dann :) 

ANHANG:

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